Die verkehrte Welt des Michael Walchhofer Die verkehrte Welt des Michael Walchhofer Die verkehrte Welt des Michael Walchhofer
 

Die verkehrte Welt des Michael Walchhofer

02.09.2019

Michael Walchhofer war einer der Besten seiner Zunft, er gehört zum elitären Kreis jener Skirennläufer, die in Kitzbühel die Abfahrt und auch die Kombination gewinnen konnten. Im Audi e-tron fuhr der Ex-Weltmeister wieder über die Streif – aber bergauf vom Zielraum bis zum Starthaus.

Die Hahnenkamm-Abfahrt gilt als die schwierigste Strecke der Welt, das Spektakel in Kitzbühel ist das Highlight im Weltcup. Michael Walchhofer gewann 2003 die Kombination und 2006 die Abfahrt. 2019 stellte er sich bei der Audi Mountain Experience einer besonderen Herausforderung: Er nahm die Streif in einem Audi e-tron in Angriff – von unten nach oben.

Michael, hast du dir vor deinem Abenteuer das Video von Matthias Ekström angesehen, der 2018 im Winter mit einem Audi e-tron die Mausefalle hinaufgefahren ist? Wenn ja, was hast du dabei gedacht?
Nein, das hab‘ ich leider nicht gesehen, aber es hört sich spannend an. Wenn man die Streif im Winter sieht, kann man sich eigentlich nicht vorstellen, dass das möglich ist. Ich werde mir das aber auf alle Fälle noch anschauen.

Wie fühlt sich die Streif besser an? Bergab auf Skiern oder bergauf im Audi e-tron?
Bergab auf Skiern hab‘ ich das lange gut trainiert und es geht auf diese Art definitiv schneller (lacht). Aber gemütlicher und komfortabler geht es auf jeden Fall mit dem Audi e-tron hinauf.

Du hast auch eine „Streckenbesichtigung“ der anderen Art hinter dir. Worauf musstest du besonders achten?
Im Sommer muss man speziell den Kühen gut ausweichen. Und an den Hütten kommt man im Sommer einfach nicht vorbei. Der Einkehrschwung, etwa bei der Seidlalmhütte, wo wir uns gestärkt haben, geht in die andere Richtung, weil man halt nach oben unterwegs ist. Das macht aber nicht weniger Spaß als im Winter.
Erzähle uns, wie sich der Audi e-tron angefühlt hat. Wie war das Fahrverhalten?
Ich war unglaublich begeistert. Vor allem das Wegfahren fühlt sich ganz speziell ein, weil man erst kein Motorengeräusch hört. Ab 20 bis 30 km/h ändert sich das ein bisschen, da sind die Windgeräusche ähnlich wie bei einem Benzinmotor. Das Fahrgefühl hat mich sehr, sehr beeindruckt. Ich kann mir gut vorstellen, mir einmal einen Audi e-tron anzuschaffen.

Gab es einen Moment, an dem du gedacht hast: „Das schaffe ich nicht?“, oder gibt das Auto auch auf diesem teilweise extrem steilen Terrain immer Sicherheit?
Unsicherheit war zu keiner Zeit ein Thema. Vor allem der Schotter im oberen Bereich beim Steilhang ist sehr grob und wir haben wegen ein paar Kühen auch mitten im Steilhang stehenbleiben müssen. Aber ich habe auch dort völlig mühelos wieder wegfahren können. Ich hab‘ mir keinen Kopf wegen eines fahrtechnischen Problems machen müssen, weil das Auto solche Situationen unspektakulär und einfach löst. Man muss nicht das besonders große Fahrkönnen haben, weil das Auto vieles für dich macht.

Du hast in deiner Karriere sehr viel Zeit im Audi verbracht, wenn du von einer Weltcup-Station zur nächsten gefahren bist. Was muss ein Auto für dich „können“, damit du dich wohl fühlst?
Zu meiner aktiven Zeit war die Sicherheit ein großes Thema, weil ich wirklich sehr, sehr viel bei winterlichen Bedingungen unterwegs war. Die Sicherheit betrifft aber nicht nur Dinge wie den Airbag oder ähnliches. Es ging und geht auch heute um die Sicherheit, was das Fahrgefühl etwa auf einer Schneefahrbahn anbelangt. Ich behaupte, dass man mit den Jahren viel an Erfahrung gewinnt, wie man ein Auto unter solchen Bedingungen bewegt. Aber der quattro Antrieb hilft natürlich enorm. Man ist besser, schneller und vor allem spursicherer unterwegs.
Audi e-tron fährt einen Berg hinauf
Mehrere Fahrzeuge fahren bei der Mausefalle auf der Streif vorbei
Mehrere Audi-Fahrzeuge fahren die Streif hinauf
Michael Walchhofer steht auf der Strecke der Streif in Kitzbühel
Schwarzer Audi fährt einen Berg hinauf
Rotes Schild beim Start der Streif in Kitzbühel